Sunday 2 November 2025
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kurier.at - 3 days ago

Mit Herz, Leidenschaft und Verstand

Leidenschaft, Perfektion, Emotion: Hier kämpft man gegen die Zeit und um jeden Millimeter. Die Rede ist von den EuroSkills – die Europameisterschaft der Berufe. 600 Teilnehmende aus 32 Nationen traten auch heuer wieder in 38 verschiedenen Berufen an und zeigten an drei Wettbewerbstagen, was sie können. Das 44-köpfige Team Austria kämpfte mit viel Spaß und Hingabe um Medaillen in Herning/Dänemark. Für den österreichischen Bau am Start waren: das Betonbau-Team Lukas Miedler und Lukas Ritzberger sowie Hochbauer Stefan Lanzl.MAX SLOVENCIKTeam Austria auf ErfolgskursPunktgenauGenauigkeit, Sauberkeit und Geschwindigkeit sind mitunter die wichtigsten Eigenschaften, die man für die einzelnen Aufgaben mitbringen muss. Lukas und Lukas machten bei den einzelnen Aufgaben stets einen ruhigen Eindruck. Trainer Thomas Prigl: „Handwerklich sind die EuroSkills die Championsleague, eine echte Herausforderung.“ Entscheidend ist, wer die Leistung punktgenau abrufen kann. Ziegeln zuschneiden auf Millimeter genau, Schalungen bauen, verputzen, ein Wappen nachbauen, betonieren, Fenster einbauen, Viertel- und Halbkreisschalungen bauen und montieren: Die unterschiedlichen Module forderten die Jungs bis an ihre Grenzen. „Für mich war die größte Herausforderung, das Gelernte in Perfektion umzusetzen“, sagt Lukas Miedler. Geschafft hat er das, indem er konzentriert gearbeitet hat und nicht den Fokus verlor: „Meine Devise: Gehörschutz aufsetzen und einfach nicht auf die anderen schauen“, so der 21-Jährige. Für Lukas Ritzberger hingegen war die größte Herausforderung der wenige Platz zum Arbeiten: „Mein Kollege und ich haben uns zuvor gut abgesprochen, wo wir was hinlegen können.“ Auf jeden Schritt wurde somit minutiös geachtet. FLORIAN WIESERHochbauer Stefan Lanzl belegt Platz sechsGewinnerDas machte sich bezahlt: Das Betonbau-Team Lukas und Lukas holte bei den EuroSkills den 1. Platz. Hochbauer Stefan Lanzl belegt Platz sechs und sichert sich ein „Medallion for Excellence“ für außergewöhnliche Leistungen. „Ein Stockerlplatz ist sich nicht ausgegangen, die Konkurrenz war sehr stark, da ging es extrem eng zu. So ist es nun Platz 6 und eine Ehrenmedaille geworden, da kann ich schon zufrieden sein. Insgesamt war es eine tolle Erfahrung“, so der Steirer, der von Ausbilder Werner Hügel vorbereitet und betreut wurde.Triale AusbildungGold und ein „Medallion for Excellence“ - diese Ergebnisse zeigen einmal mehr, dass das triale Ausbildungssystem der österreichischen Bauwirtschaft - bestehend aus Betrieb, Berufsschule und Lehrbauhof - Fachkräfte hervorbringt, die im internationalen Vergleich zu den Besten zählen.FLORIAN WIESERThomas Prigl coacht die jungen Bau-Talente„Wir loben Fehler beim Training“Ein Gespräch mit Thomas Prigl, dem Trainer des Betonbau-Gewinner-Teams.Seit der Einführung der Kategorie Betonbau im Jahr 2015 holten die rot-weiß-roten Teilnehmer jedes Mal Platz eins bei den EuroSkills. Wie konnte das gelingen?Thomas Prigl: Wir haben sehr akribisch gearbeitet. Außerdem gehen unsere jungen Erwachsenen die bekannte Extra-Meile. Sie trainieren eine Stunde länger oder sehen sich in der Freizeit noch Theorie an. Sie arbeiten sich wirklich hinein. Und ein bisserl Glück gehört natürlich auch dazu.Sie sind Skills-Experte. Was war Ihre Aufgabe?Ich bin Coach und Mentor. Man muss erkennen, was die Jungs gerade brauchen. Muss man sie bremsen, weil sie sonst zu schnell und ungenau werden oder haben sie gerade Zweifel an sich und ihrem Können? Dann helfe ich ihnen, mit diesen Zweifeln konstruktiv umzugehen. Damit wir mit Herz, Leidenschaft und Hirn unterm Helm arbeiten können.Wie sind Sie mit der Nervosität der Jungs umgegangen?Nervosität gehört zu so einem großen Event einfach dazu. Aber es gibt tatsächlich oft Teilnehmende, die an einem gewissen Punkt lieber nach Hause fahren wollen. Man muss aber mit dem Druck umgehen lernen. Ich zeige meinen Schützlingen Übungen dazu und wir reden viel über die richtige Betriebsgeschwindigkeit. Es geht viel darum, immer im Moment zu sein und sich nur auf die nächste Tätigkeit einzustellen.Was ist die Rezeptur zum Gewinnen?Die Welle surfen, die gerade kommt. Sich auf Herausforderungen einlassen. Im Endeffekt arbeiten wir mit Menschen, wir bauen Vertrauen auf und stellen eine Beziehung her. In solchen Partnerschaften kann viel gelingen.Wie gehen Sie mit Fehlern um?Sie werden lachen, aber wir loben die Fehler beim Training. Wir sagen Danke, dass wir auf den Fehler draufgekommen sind, mit dem Ziel, ihn nicht zu wiederholen. Denn nur durch häufiges Scheitern kommt man zum Erfolg.Was ist das Besondere an der trialen Ausbildung?Dass die Ausbildung zu 80 Prozent aus Praxis besteht. Man muss ein Gefühl für Materialien entwickeln, man muss seine Auge-Hand-Koordination üben und sich ausprobieren. Das gelingt nur durch ausreichend Praxis.WKWBaumeister


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