Saturday 1 November 2025
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kurier.at - 2 days ago

Große Bühne für Emotionen und ein glamouröser Jahresausklang

Sie war zu ihrer Zeit ein Star, verhalf den ersten Strauss-Operetten zum Erfolg und leitete das Theater an der Wien: Für Marie Geistinger schrieb Strauss die Hauptpartien seiner ersten vier Bühnenwerke, u. a. die Fantasca in „Indigo“ (1871) und die Rosalinde in „Die Fleder-maus“ (1874) mit dem berühmten Csárdás. Sie garantierte ihm ein volles Haus und internationales Interesse.Diana Damrau betont, dass Operette ein anderes, oft freieres und selbstbewussteres Frauenbild als viele Operngenres zeigt, und dass Strauss das Genre mit einer besonderen Melodie und Leichtigkeit geprägt hat.Die deutsche Sopranistin betrachtet die Strauss-Operetten als ein „Schlaraffenland“ für Sopranistinnen und sieht darin sowohl Herausforderung als auch künstlerische Freiheit, die sie mit Begeisterung und feiner Interpretation an moderne Konzertbesucher vermittelt.Schauspielerisch vielseitigSie sieht die Operettenmusik als Bühne für persönliche Emotionen und schauspielerische Vielseitigkeit und fühlt sich als Interpretin zugleich in der Tradition der großen Wiener Operetten-Diven und präsentiert unter dem Motto „Feuer, Lebenslust …“ im Theater an der Wien Ausschnitte aus den Partien Geistingers.Die hatte allerdings auch Konkurrentinnen, für die Strauss – von Geistinger mit Missfallen wahrgenommen und teils hinter ihrem Rücken – ebenfalls attraktive Nummern schrieb: Caroline Charles-Hirsch und Caroline Finaly. Diana Damrau schlüpft auch in deren Rollen und vereint so alle historischen Diven in einer heutigen.SEBASTIAN FRÖHLICHNikolaus Habjan führt als Moderator durch die Silvestergala.Für den Schlusspfiff zum künstlerisch vielfältigen Johann-Strauss-Marathon und zum Ausklang eines ganz besonderen Festjahres ist Nikolaus Habjan als Moderator engagiert: am 31. 12. im Theater an der Wien für eine glamouröse Silvestergala unter dem Titel „By(e) Strauss“ mit einer Reihe von Überraschungsgästen, Rückblicken und viel Humor.Lassen wir Wiens weltweit berühmtesten Komponisten noch einmal hochleben, wie es seinerzeit George Gershwin in seinem Song „By Strauss“ von 1936 tat – diesmal zum besten gegeben von Ankathie Koi.Er war eine ironische und liebevolle Hommage an die Musik der Strauss-Dynastie. Ira Gershwins Text spielt mit Referenzen auf Werke wie „An der schönen blauen Donau“ und „Die Fledermaus“.Gershwin nutzt den Song, um sich humorvoll von den amerikanischen Kollegen und sogar von sich selbst abzugrenzen: Im Lied heißt es, er wolle keinen Broadway, keine Songs von Irving Berlin, Jerome Kern, Cole Porter und – als selbstironische Pointe – auch nicht von George Gershwin, sondern wünscht sich explizit einen Wiener Walzer „by Strauss“.Lukas BeckKI-basierten Kompositionen wird eine Uraufführung von Roland Neuwirth gegenübergestellt.Walzersymphonie: Von Menschen und MaschinenKünstliche Intelligenz und klassische Musik fließen nahtlos ineinander im Projekt Walzersymphonie. Im Auftrag von Johann Strauss 2025 Wien lotet das Ars Electronica Futurelab mit Studierenden von vier Musikuniversitäten in Österreich, Deutschland und der Schweiz aus, wie Komponisten und Musiker das Potenzial von Künstlicher Intelligenz kreativ nutzen können. Fernab von Imitation oder Automatisierung, wofür KI immer öfter eingesetzt wird, erkundet das Kunstprojekt künstlerische, innovative und individuelle Wege im Umgang mit moderner KI anhand der Musik von Johann Strauss. Ausgangspunkt ist das KI-basierte Kompositionssystem Ricercar, das seit 2019 vom KI-Forscher und Musiker Ali Nikrang am Ars Electronica Futurelab entwickelt wird – und auf die Bedürfnisse der klassischen Komposition ausgerichtet ist. Trainiert wurde Ricercar mit Tausenden Musikstücken der letzten Jahrhunderte, zum Festjahr 2025 speziell mit Musik von Strauss erweitert. 4 Sätze der Symphonie Der Flederfrosch: In Anlehnung an „Die Fledermaus“ inszeniert Danielle Lurie, München, eine operettenhafte Casting-Szene, in der KI als Spiegel der Gesellschaft dient. Überzeichnete Vorurteile und Diskriminierung finden auch musikalisch Ausdruck – in einer humorvollen Symbiose von Mensch und Maschine.Dialog im Walzer: David Bock, Zürich, beleuchtet den Austausch zwischen menschlicher und KI-Kreativität in der Komposition.Scherzo: Ausgehend von Strauss’ tiefer Affinität zur Tanzmusik und ihrer Verbindung zu aktuellen Trends interagieren Caballero und Guntner, Wien, mit dem KI-System Ricercar, um sich Strauss’ heutigen Zugang zum Tanz vorzustellen.It’s Just Noise: Wie lässt sich akustisches Chaos ordnen – und wann wird daraus Musik? Johannes Brömmel, Salzburg, erforscht akustische Wahrnehmung in der heutigen Informationsflut.GREGORY BATARDONEin Ball: Ort von Macht, Kontrolle und Freiheit.Imperial Ball – ein Ort der Befreiung?Der belgische Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui ist fasziniert von der gesellschaftlichen Bedeutung von Strauss’ Tanzkompositionen. Diese Walzer, Mazurken, Polkas sind zeitlos und doch auch historisch ganz spezifisch. Cherkaoui will sich mit dem Drang der Gesellschaft auseinandersetzen, ihre Bürger durch aristokratische Verhaltenskodizes zu kontrollieren, die wir bei Bällen und gesellschaftlichen Zusammenkünften der Elite finden: Wie bringen wir uns gegenseitig dazu, uns auf eine bestimmte Art und Weise zu verhalten, die wir für akzeptabel halten oder nicht? Die Idee eines Balls kann einschränkend sein, aber auch ein Ort der Verbindung und der Befreiung, in diesen Räumen gelten andere Regeln. Ist Tanzen – wenn es gesellschaftlich zelebriert wird – noch Freiheit?Tim Tom„So This Is Vienna!“ – ein verspieltes Lubitsch-Strauss-Mashup über Gattentausch, Liebesromane und Tanzbälle.Strauss trifft auf „So This Is Paris“ von Ernst LubitschDas Drehbuch zu Ernst Lubitschs Film „So This Is Paris“ (1926) basierte auf dem französischen Theaterstück „Le Réveillon“ (1872), auch Basis der Operette „Die Fledermaus“. Das Lubitsch-Strauss-Mashup „So This Is Vienna!“ von toxic dreams dreht sich um Gattentausch, erotische Liebesromane, Rendezvous unter Bäumen und Tanzbälle.Eva GrünEine Operette auf Weltreise: „FLEDER.STRAUSS“ – einer der exzentrischsten Beiträge des Strauss-Jahres.Künstler und Operette im AusnahmezustandSerapions Theater und das.bernhard.ensemble schicken in „FLEDER.STRAUSS“ eine Operette auf Weltreise. Doch der Flug endet mit einer Bruchlandung. Zugleich beginnen eine absurde Performance und einer der exzentrischsten Beiträge des Strauss-Jahres (Musik: Mario Bergamasco und Bernhard Fleis Regie: Max Kaufmann und Ernst Kurt Weigel).


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