Vor etwa zwei Wochen gab das Land NÖ bekannt, dass eine Standortstudie in Auftrag gegeben wird, um den besten Platz für das neue Schwerpunktklinikum Weinviertel Süd-West zu finden, wie im Gesundheitsplan 2040+ vorgesehen. Wir haben schon eine , präsentiert der Allgemeinmediziner Gunther Leeb stolz das Ergebnis einer Studie, die die Privatstiftung Weinviertler Sparkasse im Frühjahr beim Economica Institut für Wirtschaftsforschung in Auftrag gegeben hat, um den Klinikstandort Hollabrunn auf seine Tauglichkeit zu prüfen.Was kam heraus? „Der Standort in Hollabrunn ist so was von genial für ein künftiges Klinikum“, fasst der Arzt erfreut zusammen. Das geplante Schwerpunktkrankenhaus soll aus den derzeit drei Standorten Hollabrunn, Stockerau und Korneuburg einen machen. Das Land Niederösterreich will im Frühjahr 2026 entscheiden, wo die Klinik errichtet werden soll. Rübenplatz als idealer Standort für WeinviertelklinikumDer Platz, den die Hollabrunner für das Klinikum Weinviertel Süd-West vorschlagen, ist der Rübenplatz, gegenüber dem Bahnhof. Es habe Gespräche mit Architekt Ernst Maurer gegeben, der Erfahrung beim Planen von Krankenhäusern hat. „Er hat gesagt, der Platz ist hervorragend“, so Leeb. Denn auch die Anbindung an die Weinviertler Schnellstraße S3 ist gegeben.Sandra FrankDerzeit werden Zuckerrüben am Rübenplatz verladen. Geht es nach den Hollabrunner und einer Studie, soll dort das Weinviertelklinikum errichtet werden. Der Rübenverband gab bereits grünes Licht.Mit wenigen Schritten ist man am Bahnhof, ebenso im Stadthotel. Ein paar Meter weiter befindet sich der Hollabrunner Hauptplatz. „Ein solches Areal im Zentrum, das noch nicht verbaut ist, gibt es eigentlich nirgends“, weiß der Mediziner. Stockerau und Korneuburg, die ebenso um das Klinikum rittern, hätten solche Flächen nicht im Angebot. Außerdem sei der Rübenplatz hochwassersicher.Grünes Licht von Rübenverband und DiözeseInsgesamt sind es zehn Hektar, die Hollabrunn für den Standort bieten kann. Rübenverband und Diözese – ihnen gehören große Teile der benötigten Flächen – haben bereits grünes Licht gegeben, Flächen zu tauschen, wenn die Stadt den Rübenplatz und die Felder dahinter benötigt. Gespräche mit fünf Landwirten sind für die nächsten Wochen geplant, informiert der Stadtchef.Was spricht nun für Hollabrunn als Standort für das Weinviertelklinikum? Da zitiert Leeb die vier großen Punkte der Studie: Das Land NÖ trage Verantwortung für die Versorgungssicherheit der Menschen. Im Schnitt sollte man in nur 30 Minuten im nächsten Krankenhaus sein, beruft sich der Sportmediziner auf wissenschaftliche Richtlinien. Nördliches Weinviertel wäre massiv unterversorgt Gerade die Grenzregion habe hier ein Problem, weil der Notarztstützpunkt in Retz wegfalle. „Das nördliche Weinviertel wäre massiv unterversorgt, wenn das Klinikum nach Stockerau oder Korneuburg kommen würde“, denkt der ehemalige Notarzt an Gemeinden wie Haugsdorf oder Hadres im Pulkautal, deren Bürger dann einen sehr viel längeren Weg ins nächste Krankenhaus zurücklegen müssten. Lebensbedrohlich, wenn es sich um einen Notfall handelt.Auch die demografische Entwicklung spreche für die Bezirkshauptstadt: Je älter die Menschen sind, desto häufiger brauchen sie ein Krankenhaus , weiß Leeb. Der Anteil an älteren Menschen ist in der Region hoch und wird bis 2050 noch deutlich ansteigen. Privatstiftung Weinviertler Sparkasse will neues Krankenhaus unterstützenDas neue Klinikum ist mit 16 Abteilungen und 800 Betten geplant, hat also auch eine regionalwirtschaftliche Bedeutung, gerade in einer ausgedünnten Grenzregion. Ein neues Spital schaffe nicht nur Arbeits-, sondern auch Ausbildungsplätze. Leeb denkt zudem an Förderstipendien oder Kongresse, die die Privatstiftung finanzieren könnte. Sie ist eng verbunden mit dem Krankenhaus in Hollabrunn und will weiter unterstützen. Darum bildete sie auch sofort eine Task-Force, als bekannt war, dass es ein Weinviertelklinikum geben soll.Die Stude ergab auch Vorteile in Umwelt- und Klimafragen: Da der Rübenplatz bereits versiegelt ist, entstehe auch keine zusätzliche versiegelte Fläche. Überhaupt hat Hollabrunn bei diesem Thema die Nase vorne: Nur sieben Prozent der Fläche sind versiegelt, Rübenplatz inklusive. In Stockerau sind es 21 Prozent, in Korneuburg 47 Prozent. Ein derart großes Spital würde diese Werte noch in die Höhe treiben.Bürgermeiste rund Gemeinderäte werden informiert Wir haben ein tolles Paket vorbereitet , ist Leeb überzeugt. Der Bürgermeister verspricht, weiterhin für Hollabrunn als Standort zu kämpfen. In weiterer Folge wird die Studie den Bürgermeistern des Bezirks sowie den Gemeinderäten präsentiert werden. Gesundheitslandesrat Anton Kasser (ÖVP) kenne die Studie bereits. Es gibt sogar eine eigene Broschüre Hollabrunn - Der richtige Standort für das Landesklinikum Weinviertel Süd-West , in der die Argumente zusammengefasst sind. Die Vertreter der Stadt sind überzeugt, dass die Fakten, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren, für Hollabrunn sprechen. Die Entscheidung, wo das Weinviertelklinikum gebaut wird, trifft freilich das Land Niederösterreich. SPÖ ist ebenfalls mit im BootVizebürgermeister Alexander Eckhardt (SPÖ) wäre gern bei der Pressekonferenz dabei gewesen, leitete zu der Zeit aber einen Arbeitskreis und meldete sich danach beim KURIER: Wir, die sozialdemokratische Gemeinderatsfraktion, sind der festen Überzeugung, dass nur Hollabrunn der richtige Standort für das neue Landesklinikum sein kann. Für ihn liegen die Gründe klar auf der Hand - es sind jene, die auch der Bürgermeister ins Treffen führte. Im Gegensatz zu den anderen möglichen Standorten Stockerau oder Korneuburg würde nur Hollabrunn die Versorgungssicherheit aller Einwohner unseres Bezirks in der medizinisch gebotenen Frist von 30 Minuten einhalten können, nennt er ein Beispiel.Vizebürgermeister hofft auf Klinikstandort HollabrunnEckhardt ist dankbar, dass die Zusammenarbeit mit Babinsky und der Stiftung reibungslos klappte. Wir hoffen nun auf eine positive Entscheidung in den kommenden Monaten seitens des zuständigen Gremiums für den Standort Hollabrunn. Vertrauen Sie darauf, im Krankheitsfall in Ihrem Bezirk gut versorgt zu sein? Nehmen Sie an unserer Regional-Umfrage teil und sagen Sie uns Ihre Meinung:
Thursday 30 October 2025
kurier.at - 8 hours ago
